Ein Wasserschwein als Wärmflasche?

Veröffentlicht von guenhol
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In den meisten, vorwiegend privaten Sammlungen findet sich oft das sogen. Waterpig (Wasserschwein). Von englischen Töpfern schon vor dem Mittelater hergestellt, deren Form sich bis heute nicht verändert hat.


Da die auf der Töpferscheibe aus Ton hergestellten zylindrischen Flaschen nicht nur auf der Lagerstatt hin und her rollten, vor allen Dingen die Einfüllöffnung mangels fehlender - damals noch nicht erfundener! - Verschlußstopfen immer wieder undicht wurde, wurde das Problem durch einen pfiffigen Töpfer gelöst, indem er die bisherige zylindrische Form mit der oben angebrachten Einfüllöffnung geschickt veränderte.
Beim "ziehen" der Flasche auf der Töpferscheibe wurde statt der Flaschenöffnung ein Knauf angebracht und die Flasche nach dem ziehen auf eine Fläche aufgedrückt, sodaß an einer Seite eine Fläche entstand die das wegrollen der Flasche verhindert. Auf der sich aus der Auflagefläche ergebenden Oberseite der liegenden Flasche wurde nun die Einfüllöffnung angebracht. Ebenfalls aus Ton wurde ein Verschlußstopfen hergestellt, der sicherlich nicht absolut abdichtete, in jedem Fall aber verhinderte, das das eingefüllte Wasser überschwappte.
Ob, wie bei den heute verwendeten Verschlüssen, damals auch schon das sehr grobe Gewinde "erfunden" wurde, ist noch unklar.


The pig - das Schwein, ist eine schottische Steingut-Wärmflasche, die von Kindern mit der kleinen Schnauze eines Schweinchens in Verbindung gebracht wurde, obwohl die Bezeichnung nicht auf einen tierischen Ursprung hinweist. Vielmehr ist es eine schottisch/nordenglische Bezeichnung für ein rundes Gefäß. Dabei bildet die Schnauze den Handgriff, der angenehm kühl bleibt. Der Drehvknopf auf der Oberseite verschließt die Einfüllöffnung.


Diese Art von Wärmflaschen werden heute noch von der Fa. Doulton hergestellt!


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