Spurensuche
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- Sensationelle Entdeckung!
- Wärmflaschen aus Steinzeug
- Ri, ra, rutsch, wir fahren mit der....
- Bocholter Handwerksmuseum wieder geöffnet!
- Feuerschalen - auch ein Körperwärmespender?
- Wer kennt sie noch, die Wärmerolle?
- Handwärmer oder Lockenschere-Wärmer?
- Europas größte KWSP-Sammlung in Belgien entdeckt?
- Technisches...
- Ein Wasserschwein als Wärmflasche?
- Eine Wärmflasche mit Flaschenwärmer?
Wärmespender zur Körpererwärmung
- Sammelbegriff für Wärmesteine, Wärmflaschen und Wärmepfannen
- Wärmequellen
- Wärmesteine wurden schon in der Steinzeit entdeckt!
- Die Wärmflasche, das erste Produkt der Steinzeit?
- Der Gluttopf war der Vorläufer der Wärmepfanne
Wärmepender
#. Was sind Wärmespender?
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Wärmespender zur Körpererwärmung
#. Sammelbegriff für Wärmesteine, Wärmflaschen und Wärmepfannen
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#. Wärmequellen
Durch die unterschiedliche Wärmeenergie-Zufuhr lassen sich mehrere Kategorien bilden, die die Entdeckung neuer Energieformen abbilden.
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#. Wärmesteine wurden schon in der Steinzeit entdeckt!
Die Entdeckung der Wärmesteine
Langjährige Forschungen zur Geschichte der Körperwärmespender, insbesondere der Wärmesteine, geben Anlass zu der Annahme, dass sie bereits in der Steinzeit entdeckt worden sind.
Diese Annahme wird gestützt durch die Ausarbeitung von Tanja Lindauer: Wie lebten die Menschen in der Steinzeit, in der ausführlich beschrieben wird, wie Werkzeuge und Waffen aus Stein hergestellt wurden.
Wer heute seine Großeltern fragt ob sie schon einmal einen Stein im Bett hatten, wird mit Sicherheit ein "Ja" als Antwort bekommen. Sie erinnern sich dabei dann wieder an ihre Kindheit in den Kriegs- oder Nachkriegsjahren und besonders an kalte Winternächte.
Glücklicherweise sorgte die Mutter am Abenddann dafür, das die Betten in den ungeheizten Schlafzimmern durch eine Wärmekruke oder einen Wärmestein aufgewärmt wurden.
Fragt man jedoch die heutige Generation, ob sie noch wissen wozu ein Wärmestein verwendet wurde, wird man wohl nur mit einem Achselzucken bedacht werden.
Kein Wunder, bis vor einigen Jahren war über die Entwicklungsgeschichte und die kulturhistorische Bedeutung der Wärmesteine, die wie die Wärmflasche und die Wärmepfanne zu den Körper-Wärmespendern gezählt werden, so gut wie nichts bekannt!
Mittlerweile hat sich diese Situation insofern jedoch geändert, das durch zuortenbare Funde eine fast lückenlose Geschichte der Wärmesteine bis zur Jahrtausendwende aufgezeigt werden kann.
Und so begann die Geschichte:
Auf einigen Bauernhöfen im Rheindelta bzw. dem früheren Urstromtal des Rheins, zu dem auch der Niederrhein gehört, wurden vereinzelt noch bis zum Ende des 19. Jhts. Wärmesteine aus Rheinkiesel verwendet, die von den Bauern bei der Feldarbeit gefunden wurden.
Nachfolgende Fotomontage zeigt einen natürlichen Wärmestein, der in seiner Größe variabel und im Aussehen, von weiß bis dunkelgrau, variieren kann.
Wärmflaschen übernommen: Sie werden noch heute
in gleicher Form und Größeund aus unterschiedlichen
Materialien industriell gefertigt.
Bisher ist es leider noch nicht gelungen einen
Rheinkiesel-Wärmestein aufzuspüren. Ich hoffe jedoch
inständig, mit Hilfe der Leser doch noch so einen
Wärmestein in die Hände zu bekommen.
Flusskiesel, Steinzeit
Dazu muss ich Ihnen folgende Begebenheit erzählen: Anlässlich der Hobbybeurs im benachbarten Dinxperlo im Jahre 2005, meine Wärmespender-sammlung mit ca. 100 Exponaten wurde am Stand des Heimatverein Suderwick ausgestellt, erschien ein älterer Herr der mir erzählte einen Wärmestein aus Rheinkiesel zu besitzen. Er habe ihn von seiner verstorbenen Großmutter bekommen, dürfte somit wohl noch aus dem 19. Jhdt. stammen. Der Wärmestein liegt als Dekoration im Hauseingang. Abgeben wolle er diesen Wärmestein nicht, da er ihn als Erinnerungsstück behalten wolle. Wenn ich mich richtig erinnere erwähnte er, das er aus Anholt-Vehlingen stamme und dort einen Bauernhof besäße.
Unerklärlicherweise habe ich damals versäumt dieses wohl einmalige Exponat zu erwerben oder zumindest zu photographieren.
Hände benutzt wurde. Dieser Wärmestein aus
(bearbeitetem) Serpentin dürfte in Form und Größe den
in der Steinzeit gefundenen Wärmesteinen entsprechen.
Wobei die eiförmige Form auf die Verwendung als
Handwärmer hinweist.
gewesen sein, da sie zur Erwärmung von Kinder-, Frauen-,
und Männerhänden verwendet wurden. Dabei wird der
eiförmige Stein in die, wie zum beten gefalteten Hände
genommen. Wobei die Handflächen den breiten, und die
Fingerspitzen den spitzen Teil des Steins umschließen.
Handwärmer (Serpentin)
Auch über diese „natürlichen“ Handwärmer der Steinzeitmenschen gibt es bisher keine verlässlichen Hinweise.
Der Eingangs erwähnte Ziegelstein hat den Wärmestein irgendwann ersetzt.
Gegenüber Wänden aus ungeformtem Lehm haben Wände aus Ziegelstein viele Vorteile: sie sind besser zu transportieren als ungeformter Lehm, Mauern sind stabiler als Wände aus ungeformtem Lehm und benötigen bei ihrer Errichtung keine Schalung.
Ziegel mit glatt gestrichener Form sind etwa seit 6.300 v. Chr. aus Mesopotamien bekannt. Hier wurde zwischen 5.900 und 5.300 v. Chr. die Verwendung von Formen entwickelt. Zwischen 3.100 bis 2.900 v. Chr. wurde erstmals gebrannter Ton in Ziegelform in großem Umfang verwendet und die Technik des Glasierens entwickelt und perfektioniert.
Bis 100 n. Chr. war die Technik bereits durch die Römischen Legionen, die überall Feldziegeleien errichteten, im ganzen Reich verbreitet.
Ende des 2. Jahrhunderts endete die Blütezeit des Backsteinbaus in Rom wieder.
in den verschiedenen Klosterbauschulen wurde das
sogenannte „Klosterformat“ welches derzeit noch kein
einheitliches Format aufwies,hergestellt.
verschiedener Herkunft erbaut werden.
Backstein im Reichsformat
Das Handwerk ist die älteste Form gewerblicher Tätigkeit. Schon sehr früh wurden gewerbliche Fertigkeiten innerhalb der Familie oder Sippe vererbt, die Fremden gegenüber geheimgehalten wurden.
In dieser Zeit entstanden nicht nur heute bewunderte handwerkliche Kunstwerke, sondern der Handwerker (Meister) war überhaupt die tragende wirtschaftliche und gesellschaftliche Kraft der Stadtkultur mit eigenen Organisationen (Zünfte, Gilden) und Bräuchen.
Zünfte waren fachliche Vereinigungen der Handwerker im örtlichen Bereich, Gilden waren dagegen Verbände von lokalen und Fernhändlern.
Die nachstehenden Bilder zeigen die umfangreiche
Palette der aus Serpentin hergestellten Wärmesteine.
ihrer gefälligen Formen und schönen Oberflächen gefragt, die Leute glaubten auch an die schützende und heilende Wirkung des Serpentins. Agricola berichtete 1546, das Löffel und Becher nach damaliger Überzeugung, gegen Gift schützen sollte.
Natürlich fehlt in der Kategorie der Leib- und Handwärmer noch der - Fußwärmer. Einen Fußwärmer, wegen seines Aussehens richtigerweise als Wärmepantoffel bezeichnet, fanden wir im Heimatmuseum Zöblitz.
Leider gibt es keine Informationen darüber, wie sie verwendet wurden - konnte man mit Ihnen tatsächlich laufen oder schlupfte man lediglich mit den Füßen hinein um sie zu wärmen?
Heute, im 21. Jhdt. werden nach alter Tradition, zwar keine Wärmesteine mehr, dafür aber ein umfangreiches Sortiment an kunstgewerblichen Gegenständen aus Zöblitzer Serpentinstein hergestellt und weltweit vertrieben.
19. und 20. Jhdt. um damit ihre kalten Stiefel
anzuwärmen.
Keramiksammlung des Elsässischen Museums in
Straßburg mit Arbeiten aus Soufflenheim bzw.
Betschdorf.
Über die elsässische Wärmesteinindustrie konnte bisher nicht viel in Erfahrung gebracht werden. Die kommenden Monate werden zeigen ob, ggf. mit Hilfe des Elsässischen Museums mehr über die Herstellung und Anwendung der elsässischen Wärmesteine ans Tageslicht zu bringen ist.
Im Rhein-Deich-Museum des Heimatmuseum Bislich bei Wesel befinden sich zwei (längliche Quader) Wärmesteine aus (ehemals) weißer, glasierter Keramik.
Nach Angabe des früheren Besitzers, der als Knecht auf einem Hof gearbeitet hat, hat er sie als Jahresgabe bei der Entlohnung an Silvester zusätzlich erhalten
Nach dem I. Weltkrieg wurden von den Elektrogeräte-Herstellern vorwiegend Modelle und Formen der früheren Wärmesteine verwendet und elektrifiziert d.h. in die Wärmesteine wurden Widerstandsdrähte eingebracht, die beim Anschluss mittels eines Kabels an die Steckdose den Stein erwärmte.
Nachfolgende Bilder zeigen die Produkte die in dieser Zeit entstanden, heute aber aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwendet werden dürfen.
Hersteller unbekannt,
Das nächste Bild, eine sogen. Wärmerolle, wurde zum Aufladen in den Ladeteller gesteckt. Wenn er die gewünschte Wärme erreicht hatte wurde er ins Bett gelegt.
Porzellanmanufaktur Rosenthal in Kooperation mit der
Fa. AEG (ab 1921). Dieser Bettwärmer wurde über eine
(heute nicht mehr zulässige!) Anschlussschnur mit
einem sogen. Hausgerätestecker direkt an die
Steckdose angeschlossen und zum Aufladen gleich
ins Bett gelegt.
Wärmerolle mit Ladekabel,
Fabr. Rosenthal,
Da diese Geräte noch keine thermostatische Regelung aufwiesen, ist es nicht nur zu Verbrennungen gekommen, sondern manches Schlafzimmer wurde dabei in Brand gesetzt.
Augenscheinlich gibt es jedoch wieder Unternehmen die Wärmespender, Wärmesteine und Wärmflaschen herstellen und auf den Markt bringen.
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#. Die Wärmflasche, das erste Produkt der Steinzeit?
#. Der Gluttopf war der Vorläufer der Wärmepfanne
Wärmespender zur Raumerwärmung
#. Mit der Feuerstelle in der Steinzeit begann es
wurden aus der offenen Feuerstelle der Steinzeitmenschen entwickelt. Aus der offenen Feuerstelle wurde die (offene) Herdstelle und daraus der (geschlossene) Ofen entwickelt. Diese Entwicklung wird in Museen zur Entwicklung der Wärmespender zur Raumerwärmung wie z.B. das Feuerstätten Museum in Legden-Asbeck dargestellt.
Aus der Verfügbarkeit verschiedenster Brennstoffe wie Kohle, Holz, Gas, Öl entstanden moderne Heizungsanlagen, die die umweltschonende Verwendung noch vorhandener Brennstoffreserven sicherstellen sollen.
Der Weiterentwicklungsprozess ist längst noch nicht als abgeschlossen anzusehen. Bedingt durch die immer knapper werdenden Energieressourcen werden weitere technische Innovationen notwendig sein und entwickelt werden.
Ohne auf diese Entwicklungsgeschichte näher eingehen zu wollen, empfehle ich den Besuch der nachstehend aufgeführten Museen:
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